Weshalb ein Sitzkeil der natürlichen S-Form der Wirbelsäule hilft

die natürliche S-Form der Wirbelsäule

Abgesehen von der Erkenntnis, dass der Rücken Bewegung braucht, ist bekannt, dass auch die aufrechte Sitzhaltung, zumindest phasenweise eingenommen, der Wirbelsäule gut tut, da sie ihrer natürlichen S-Form entspricht. In dieser Haltung drücken die Wirbelkörper an den Stellen auf die Bandscheiben, die die Druckbelastung am besten aufnehmen können. Außerdem wird so weniger Druck auf das Zwerchfell und die inneren Organe ausgeübt und die Blut- und Sauerstoffzufuhr verbessert, was unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit zu Gute kommt.1 Weshalb es uns jedoch so schwerfällt über einen längeren Zeitraum aufrecht zu sitzen, liegt u.a. an der Gravitation.


Gravitation ist eine der größten Herausforderungen bei der westlichen Art auf Stühlen zu sitzen. Sie wirkt sich negativ auf unsere Ausdauer aufrecht sitzen zu können aus, da sie das Becken nach vorne und unsere Rücken in die Rundrückenposition rutschen lässt. Dem menschlichen Körper mit all seinen Kugelgelenken, die nicht alle in einer "perfekten Haltung" eingerastet und fixiert werden können und seinen auf Bewegung angewiesenen Strukturen (Bandscheiben), fällt es schwer mit der Gravitation konstruktiv umzugehen (die natürliche S-Form zu bewahren). Dies gilt insbesondere, wenn er auf einer unbeweglichen Oberfläche sitzt und sein Hüftgelenk nur 90° Grad geöffnet ist. Allerdings ist der menschliche Körper so gebaut, dass er die Gravitation zum Aufgerichtetsein für sich nutzen kann, wenn das Becken leicht nach vorne gekippt wird.2

Dazu sollte der Knochenapparat richtig ausgerichtet sein (natürliche S-Form), die Muskulatur im Rücken und Bauch gleichmäßig gefordert (durch Kippung des Beckens auf angeschrägten Sitzflächen öffnet sich das Hüftgelenk von 90° auf 110° Grad, was dem Winkel entspricht den wir im Hüftgelenk automatisch im schwerelosen Raum oder beim Treiben auf einer Wasseroberfläche einnehmen) und ausreichend Beweglichkeit bzw. Bewegungsfreiheit gegeben sein. So gesehen kann ein Sitzkeil dabei helfen die natürliche Kurve im Lendenbereich der Wirbelsäule zu erhalten.3

 

Dank Sitzkeil keine Rückenlehne mehr

Einige Mediziner und Designer teilen die These, dass die Rückenmuskulatur der Menschen in westlichen Gesellschaften zu schwach ist, um die aufrechte Sitzhaltung ohne Lehne (autonomes Sitzen) längerfristig einzunehmen, da sich die Muskulatur durch unsere Sitzgewohnheiten (am Tisch mit Stuhllehne) rückgebildet hat. Dies finden sie bestätigt durch die aufrechte Körperhaltung vom Menschen aus wenigen afrikanischen Stämmen, die ohne den Einfluss christlicher Missionsarbeit und somit ganz ohne Stühle und Tische leben. Wenn diese These stimmt, wäre es sinnvoll, dem Körper beim aufrechten Sitzen zu helfen, anstatt die Muskulatur nicht durch Anlehnen zu entlasten, sondern durch Anschrägung der Sitzfläche (Sitzkeil-Effekt). Hierbei wird die Muskelarbeit gleichmäßiger verteilt, als dies bei geraden Sitzflächen der Fall ist.4

 


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 Quellen und Anmerkungen:

 

1 Zacharkow, D..Sitting Down on the Job: Not as Easy as it Sounds.

  Occupational Health Safety 50, no. 10, 1981.

 

2 und 3 Cranz, G.. The Chair: Rethinking Culture, Body, and Design. New York: Norton & Company, 2000.

 

4 Mandal, A., C.. The Seated Man. (Homo Sedens). Klampenborg, Denmark: Daphne Press, 1984.